Der Pflanzenkalender – drei wunderbare Pflanzen im März
Endlich ist Frühling … die Vögel zwitschern wieder und sind auch schon emsig mit dem Nestbau beschäftigt. Und die Sonne verwöhnt uns jeden Tag ein bisschen mehr. Besonders in so schweren Zeiten wie in diesem Jahr tut ein wenig Wärme sooo gut. Vielleicht können Sie die Sonne ja in Ihrem Garten genießen … oder auf dem Balkon. Nehmen Sie sich einfach die Zeit dafür. Auch wenn viele Menschen zurzeit große Probleme haben, sollten Sie doch auch das Positive sehen, das die Veränderungen mit sich bringt.
Eine Entschleunigung tut uns allen gut, die Familie rückt zusammen und entdeckt ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation. Und auch mit den Großeltern können wir via Skype und Handy in gutem Kontakt bleiben, auch wenn Umarmungen erstmal nicht möglich sind. Aber wir wissen alle, dass es auch wieder besser wird! Und für die Natur bietet die jetzige Situation eine gute Möglichkeit, sich ein wenig zu erholen. Nutzen wir alle die Chance, unser bisheriges Verhalten zu überdenken und zu ändern.
Die Pflanzen sprießen nun wieder … einfach herrlich. Beim Anblick bunter Blumen bekommen wir sofort wieder gute Laune und möchten uns am liebsten den ganzen Tag in der freien Natur bewegen. Nutzen Sie jetzt jede Gelegenheit für einen ausgiebigen Spaziergang. Und so ganz nebenbei können Sie dann die eine oder Heilpflanze mit nach Hause nehmen. Auch für den Monat März haben wir wieder drei besondere Pflanzen für Sie ausgesucht …
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Birke (Betula pendula)
Die Birke ist eine seit Jahrtausenden verwendete Heilpflanze. Bereits bei den Indogermanen war die Pflanze bekannt (sie wurde im Sanskrit erwähnt). Nach der Eiszeit gehörten die Birken zu den ersten Bäumen in Europa. Wegen ihrer entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung ist die Birke hochgeschätzt. Die Sand- oder Weißbirke ist überall in Europa und den gemäßigten Zonen Asiens zu finden. Sie wächst vorzugsweise im Wald und in Park- und Gartenanlagen. Die Sammelzeit für den Birkensaft ist von Mitte März bis Mai, für die Rinde von März bis April und Oktober bis November, für die Blätter von Mai bis Juni und für die Knospen Ende Mai.
Inhaltsstoffe:
Birkensaft:
Flavonoide
Rinde:
Gerbstoffe, Leucoanthocyanidine, Triterpene, Phenolcarbonsäuren und ätherisches Öl
Blätter:
Proanthocyanidine, Triterpene, Monoterpenglucoside, Phenolcarbonsäuren, ätherisches Öl, Ascorbinsäure sowie mineralische Bestandteile
Wirkung:
Birkensaft:
Antimikrobiell, entzündungshemmend und analgetisch
Rinde:
Antiviral, entzündungshemmend, immunregulierend sowie tumorhemmend
Blätter:
Antiproliferativ, entzündungshemmend, aquaretisch, anregend auf die Nierenfunktion, schützen den Magen
Knospen:
Entzündungshemmend, antibakteriell, schweißfördernd, immunstimulierend, fördern die Wundheilung
Anwendungsgebiete:
Birkensaft:
Haarausfall, Blutreinigung, Hauterkrankungen sowie als Frühjahrskur
Rinde:
Ekzeme, Psoriasis, trockene Flechten, hilft gegen Parasiten, Wassersucht, Fußschweiß
Blätter:
Blutreinigung, Gicht, Infektionen der ableitenden Harnwege, Nierengrieß, Rheuma, Haarausfall sowie Hautausschlag
Knospen:
Erkältung, Desensibilisierung bei Birkenpollen-Allergie, Husten, Wundheilung, Fieber sowie Gelenkbeschwerden
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Engelwurz (Angelica archangelica)
Der Engelwurz war ursprünglich in den nördlichen Gebieten Europas und Asiens beheimatet. Schon bei den Nordmännern in Island, Skandinavien und auf den Faröer Inseln galt Engelwurz als sehr hilfreiche Heilpflanze. Ab dem 14. Jahrhundert war das Heilkraut auch in Mitteleuropa präsent. Engelwurz schützte angeblich auch vor der Pest. Die hochwirksame Heilpflanze wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen, an Ufern von Flüssen und in Gräben. Gesammelt werden kann der Wurzelstock im März und von Oktober bis Dezember.
Inhaltsstoffe:
Wurzel:
Ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Cumarine, Pflanzensäuren sowie Furanocumarine
Blätter:
Ätherisches Öl, Furanocumarine
Früchte:
Ätherisches Öl, Cumarine sowie Furanocumarine
Öl:
Monoterpene, Monoterpenole und Ester
Wirkung:
Wurzel:
Antibakteriell, blutbildend, entkrampfend, appetitanregend, fördert die Menstruation
Blätter:
Krebszellhemmend
Früchte:
Krebszellhemmend
Antibakteriell, angstlösend, beruhigend, entkrampfend, verdauungsfördernd, fördert die Menstruation
Anwendungsgebiete:
Wurzel:
Bronchitis, Menstruationsstörungen, Husten, Rheuma (Badezusatz), Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden sowie Schlafstörungen
Blätter:
Verdauungsschwäche, Brustfellentzündung
Früchte:
Krebs (begleitend zur Therapie), Rheuma, Verdauungsbeschwerden und Nierenleiden
Öl:
Angst, Stress, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Psoriasis, Menstruationsbeschwerden, Hautprobleme und zur Blutreinigung
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Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
Die Brunnenkresse wird schon seit langer Zeit als Heilkraut genutzt. Bereits die europäischen Urvölker und die Ärzte der griechischen Antike kannten das besondere Potenzial der Pflanze. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Brunnenkresse, vor allem die Glucosinolate, haben eine starke antikarzinogene Wirkung. Die organischen Schwefelverbindungen haben der Heilpflanze daher auch einen sehr hohen Stellenwert unter den chemopräventiv wirksamen Phytaminen eingebracht. Neue Studien belegten, dass die Pflanze auch die leberschädigende Wirkung von Paracetamol beheben kann. Die Brunnenkresse ist weltweit verbreitet. Sie wächst bevorzugt an sonnigen Plätzen und an fließenden, reinen Gewässern und an Weideflächen. Die Hauptsaison für das Kraut ist von März bis Mai und im Spätherbst, es kann aber auch das ganze Jahr über gesammelt werden. Der Geschmack der Blätter ändert sich zu scharf und bitter, sobald die Brunnenkresse blüht.
Inhaltsstoffe:
Senföle, Abbauprodukte der Glucosinolate, Vitamin C, A, B1, B2 und E, Eisen, Jod, Calcium, Phosphor, Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherische Öle
Wirkung:
Antibakteriell, antikarzinogen, blutreinigend, blutaufbauend, entgiftend, leberschützend, fördert den Stoffwechsel, wehenfördernd sowie stoffwechselanregend
Anwendungsgebiete:
Gicht, Katarrhre der Luftwege, Appetitlosigkeit, Entzündungen der Harnwege, Verdauungsbeschwerden, als Frühjahrskur und bei einem Vitamin-C-Mangel
Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden, Schleimhautreizungen (bei Überdosierung)
Gegenanzeigen:
Entzündliche Nierenerkrankungen, Magen-Darm-Geschwüre
Achtung:
In der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden!
Nicht für Kinder unter vier Jahren geeignet!
Wechselwirkungen:
Keine bekannt
Danke für die Beantwortung vieler Fragen. Du machst Dir sehr viel Gedanken. Finde ich toll!
Schöne Idee!
Hab für mich einiges mitgenommen.